geb. 06.04.1896 in Herford

Religionszu­gehörigkeit: jüdisch
Eltern: Sara Grünewald, geb. Bergmann (16.05.1857 auch: 1862 in Bad Salzuflen - 27.02.1941 in Herford) und Hermann Grünewald (28.08.1863 in Schildesche/Bielefeld - 13.09.1909 in Herford), Viehhändler
Bruder: Robert Grünewald (geb. 23.12.1901 in Herford), Kaufmann
dessenEhefrau: Rosi Grünewald, geb. Michaelis-Jena
Beruf: Hausangestellte

 

Wohnorte: Herford, Radewiger Str. 22
von Herford, Kirchgasse 4
10.09.1936 Detmold, Emilienstr. 12 bei Michaelis[-Jena]
01.06.1937 nach Herford, Kirchgasse 4 abgemeldet
[hs Notiz:] Lt. Polizeilicher Mitteilung am 22.06.1937 in Lemförde, Hauptstr. 100 gemeldet.
11.01.1938 Herford, Kirchgasse 4
04.02.1938 Lüdenscheid
21.03.1939 in Herford
17.07.1939 in Bad Oeynhausen
16.10.1939 Herford, Kirchgasse 4



Else Grünewald aus Herford war als sog. Haustochter in Detmold gemeldet und lebte hier für ein knappes Jahr im Pensionat Michaelis-Jena in der Emilienstraße 12.1 In derlei Einrichtungen wurde jungen Frauen die Vermittlung in gesellschaftliche Umgangsformen und hauswirtschaftlichen Fertigkeiten angeboten. In Inseraten versprachen die in vielen Orten ansässigen Institute auch speziell jüdischen Frauen eine wissenschaftliche und gesellschaftliche Ausbildung, die ein kulturelles Leben ebenso mit einschloss wie Unterweisungen in Haushaltsführung. Weitere Einrichtungen dieser Art versprachen die Einhaltung religiöser Regeln und Werte.

Mit Unterbrechungen lebte Else Grünewald bei ihrer Mutter und bei ihrem Bruder Robert, der mit Rosi Grünewald verheiratet war, wiederum in Herford in der Kirchgasse 4. In diesem kleinen Haus, das heute nicht mehr erhalten ist, lebten sie aufgrund der Zwangsmaßnahmen auf engstem Raum, u. a. mit Hermann Michaelis-Jena sowie Samuel und Elise Rosenbaum.

Zusammen mit ihrem Bruder und dessen Frau wurde Else Grünewald am 9. Dezember 1941 zum "Arbeitseinsatz", wie es offiziell hieß, nach Riga deportiert.
Sie wurde für tot erklärt.

Robert Grünewald wurde am 1. Oktober 1944 von Riga in das Konzentrationslager Stutthof deportiert. Dort kam er am 28. Dezember 1944 um.

 

1 Ein weiteres Pensionat gab es in Detmold in der Moltkestraße 28, das bis zu deren Tod im Jahr 1935 von der verwitweten Thirza Jacobsberg geleitet wurde. Bis 1905 führte Emma Leeser ebenfalls ein Pensionat, verzog dann aber nach Köln.

   


QUELLEN: StdA MK DT; KAH S I 719, S Slg. Q 61; Verz. 1962 Stadt Herford; Einwohnermeldekartei Herford; Arolsen Archives

LITERATUR: Brade (2001); Scheffler und Schule (2003)

 

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DOKUMENTE

 

Dokument 1

Meldekarte für Else Grünewald (StdA DT MK)

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