geb. 21.05.1898 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | ev. luth. |
Vater: | Wilhelm Landwehr |
Beruf: | Kaufmann |
Wohnorte: | Detmold Bückeburg, Trompeterstr. 17 |
Otto Landwehr wurde in Detmold geboren, und lebte später fortan in Bückeburg. Er war psychisch krank und wurde ab 1921 in verschiedenen Heil- und Pflegeanstalten als "Geisteskranker" untergebracht (1921 Nervenklinik Göttingen, Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Hildesheim, 1922 Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Gütersloh, hier wurde er zeitweilig nur versuchsweise entlassen). Am 27. August 1925 wurde Otto Landwehr als "ungeheilt" in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Hildesheim überführt. Durch das Amtsgericht Wennigsen wurde er am 31.Oktober 1926 entmündigt.
Aus der Heil- und Pflegeanstalt Hildesheim wurde Otto Landwehr am 14. März 1941 "mit einem Sammeltransport", wie es in dessen Patientenakte hieß, "verlegt". Er wurde in die Heil- und Pflegeanstalt Waldheim, in die psychisch Kranke und auch geistesschwache Straftäter eingewiesen wurden, untergebracht. Waldheim diente als sogenannte Zwischenanstalt für die Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein, die hingegen als "Tötungsanstalt" fungierte.
Am 28. April 1941 wurde Otto Landwehr gemeinsam mit 103 Personen aus Waldheim nach Pirna-Sonnenstein verlegt und noch am selben Tag in der Gaskammer der Anstalt ermordet.
In den Jahren 1940 und 1941 wurden etwa 13.720 vorwiegend psychisch und geistig kranke Menschen im Rahmen der sogenannten Aktion T4 in der als Duschraum getarnten Gaskammer durch Kohlenmonoxid ermordet. Die Asche der hernach verbrannten Leichen wurde auf der Anstaltsdeponie gelagert oder hinter dem Haus den Elbhang hinuntergschüttet. Das Standesamt Sonnenstein sandte an die Hinterbliebenen eine Sterbeurkunde mit gefälschter Todesursache und einen standardisierten "Trostbrief".
Im Sommer 1941 starben in Pirna-Sonnenstein mehr als tausend Häftlinge aus Konzentrationslagern im Rahmen der "Sonderbehandlung 14f13".
QUELLEN: StdA DT MK; StdA Hildesheim; NLA Staatsarchiv Bückeburg, https://www.gedenkort-t4.eu/de; Bundesarchiv Berlin; Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein; Sächisches Staatsarchiv Staatsarchiv Dresden, Staatsarchiv Leipzig
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