05.08.1891 in Unna - 24.07.1942 in der Vernichtungsstätte Maly Trostinec
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Henriette Windesheim, geb. Selig (geb. 17.04.1860 in Unna) und Moritz Windesheim (geb. 31.05.1864 in Unna), Metzgermeister und Viehhändler |
Geschwister: | Otto Windesheim (01.03.1893 in Unna - 26.10.1914 bei Neuve-Chapelle) Anna Nethe, geb. Windesheim (19.06.1896 in Unna - 12.01.1945 im Konzentrationslager Stutthof) |
Ehemann: | Gustav Löwenstein (02.08.1881 in Stolzenau - 24.07.1942 in der Vernichtungsstätte Maly Trostinec) |
Sohn: | Hans Otto Löwenstein (22.12.1915 in Köln-Lindenthal - 24.07.1942 in der Vernichtungsstätte Maly Trostinec) |
Wohnorte: | Unna, Klosterwall 28 02.05.1908 Detmold, Elisabethstr. 67 bei Meyer 15.4.1909 Unna, Klosterwall 28 Köln, St. Apernstr. 29/31 |
Rosa Windesheim, verh. Löwenstein, verbrachte als Siebzehnjährige etwa ein Jahr in Detmold und war laut Meldedaten als "Pensionärin" registriert. Sie gehörte somit zu den jungen Frauen, die sich hier in einem Pensionat lebend der Aneignung von gesellschaftlichen Umgangsformen und hauswirtschaftlichen Fertigkeiten widmeten. In den entsprechenden Instituten wurden auch speziell jüdischen Frauen eine wissenschaftliche und gesellschaftliche Ausbildung, die ein kulturelles Leben ebenso mit einschloss wie Unterweisungen in Haushaltsführung, angeboten.1
In Unna heiratete Rosa Windesheim am 12. Juni 1914 den Kaufmann Gustav Löwenstein, mit dem sie fortan in Köln lebte. Hier wurde auch ihr Sohn Hans Otto geboren, der den Namen ihres im Ersten Weltkrieg umgekommenen Bruders trug.
Am 20. Juli 1942 wurde Rosa Löwenstein zusammen mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn von Köln nach Minsk deportiert. Rosa, Gustav und Hans Löwenstein wurden am 24. Juli 1942 in der Vernichtungsstätte Maly Trostinec ermordet.
Moritz Windesheim, Rosas Vater, wurde am 27. Juli 1942 von Köln nach Theresienstadt deportiert und starb zwei Monate später am 19. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka. Über ihre Mutter hingegen liegen keine weiteren Informationen vor.
Ihre Schwester Anna, verheiratet mit dem Installateur Moritz Nethe, wurde am 7. Dezember 1941 von Köln nach Riga verschleppt und von dort am 9. August 1944 in das Konzentrationslager Stutthof deportiert. Sie wurde für tot erklärt. Als amtliches Todesdatum wurde der 12. Januar 1945 festgesetzt. Ihr Mann wurde aus Riga nach Buchenwald deportiert, wo er umkam. Auch er wurde für tot erklärt. Als amtliches Todesdatum gilt der 4. April 1945.
1 In Detmold fanden sich entsprechende Einrichtungen in der Emilienstraße 12, geführt von Emilie Michaelis-Jena sowie in der Moltkestraße 28, das bis zu deren Tod im Jahr 1935 von Thirza Jacobsberg geleitet wurde. Bis 1905 führte Emma Leeser ebenfalls ein Pensionat, verzog dann aber nach Köln.
QUELLEN: StdA MK DT; StdA Unna; Historisches Archiv der Stadt Köln; NS-Dokumentationszentrum Köln; Arolsen Archives