geb. 06.05.1930 in Brilon
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: Schwester: |
Frieda Neuwahl, geb. Blumenthal (geb. 1897) aus Gröbzig, Kreis Köthen und Albert Neuwahl (geb. 27.04.1888 in Brilon), Schneider |
Beruf: | Schüler |
Wohnorte: | Brilon, Südstr. 10 Detmold: 13.06.1939 Gartenstr. 17 bei Rosenbaum 17.06.1939 Hermannstr. 27 bei Hesse 14.10.1939 Sachsenstr. 4 bei Hesse 04.04.1940 Hornsche Str. 33 bei Hesse 01.04.1941 Gartenstr. 6 bei Flatow 23.02.1942 Hornsche Str. 33 bei Flatow 24.03.1942 nach Brilon, Südstr. 10 abgemeldet |
Julius Neuwahl besuchte zusammen mit seiner Schwester Hannelore Neuwahl drei Jahre lang die jüdische Schule in Detmold, nachdem sie nach dem Novemberpogrom gezungen worden waren, die Schule in Brilon zu verlassen. In Detmold wurden sie allerdings bei unterschiedlichen Gasteltern untergebracht. Nach der Pogromnacht war ihr Vater verhaftet und in des Polizeigefängnis im Briloner Rathaus gebracht worden. Durch ein Attest, durch das ihm Herzbeschwerden bescheinigt wurden, galt er als haftunfähig und entkam so zumindest der Haft im Konzentartionslager. Mit Auflage, seine Auswanderung zu beschleunigen, wurde er am 16. November 1938 aus dem Polizeigefägnis entlassen. Ob die Familie Neuwahl tatsächlich ihre Emigration betrieb, ist nicht dokumnetiert. Am 9. Dezmeber 1938 mussten sie ihr Haus verkaufen, und am 13. April 1940 wurde ihnen auch das bis dahin noch verbliebene Ackergundstück entzogen.
Am 30. April 1942 wurde Julius Neuwahl im Alter von zwölf Jahren mit seiner Familie von Brilon über Dortmund in das Durchgangs- und Umsiedlungslager Zamosc bei Lublin deportiert. Der Transport umfasste eintausend Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg. Keiner von ihnen überlebte.
Julius Neuwahl gilt als verschollen.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 87 Nr. 15; StdA Brilon
LITERATUR: Juden in Brilon (1988), Müller (1992), Müller (2008)