24.09.1873 - 03.10.1953 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Henriette Ries, geb. Hamlet (25.07.1835 - 05.02.1935) und David Ries (17.04.1825 - 08.07.1910), Viehhändler |
Geschwister: | Julie Ries (geb. 08.08.1863) Josef Lous Ries (geb. 25.07.1867) Sally Ries (geb. 1870) Emma Linz (31.03.1876 - 03.09.1963 in Detmold) |
Wohnorte: | Heidenoldendorf Detmold, Sachsenstr. 4 |
Minna Ries wuchs mit vier Geschwistern in Heidenoldendorf auf und zog mit ihrer Familie nach Detmold in die Sachsenstraße 4. Über Minna Ries' Leben liegen nur wenige Informationen vor. So ist nicht dokumentiert, welchen Beruf sie ausübte. 1930 wurde ihr das elterliche Haus übertragen, in dem mehrere ihrer Anverwandten lebten. Nachdem sich ihre Schwester Emma Linz und deren Mann Julius dazu entschlossen hatten, ihren Wohnort Schlitz 1936 wegen antisemitischer Anfeindungen zu verlassen, zogen sie 1938 zunächst zu ihr in die Sachsenstraße 4. Dem Ehepaar verkaufte Minna Ries einen Teil des Grundstücks, auf dem die beiden ein kleines eigenes Wohnhaus errichteten. Beide Häuser wurden zu sogenannten Judenhäusern erklärt. Am 5. August 1943 fiel ihr Haus Sachsenstraße 4 fiel an das Deutsche Reich.
Minna Ries wurde zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Schwager am 28. Juli 1942 mit dem Transport XI/1-425 nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebte erkrankt und gezeichnet das Lager. Minna Ries kehrte am 28. November 1945 aus der Schweiz, wohin sie das Rote Kreuz von Theresienstadt gebracht hatte, zurück nach Detmold in die Sachsenstraße 4. Dort lebte sie nun mit Emma und Julius Linz, die ebenfalls Theresienstadt überlebt hatten und wieder nach Detmold zurück gekommen waren.
Nach Aussage von Minna Ries in dem von ihr angestrengten Rückerstattungsverfahren fanden sie das Haus in "abgewirtschaftetem Zustand" und leer geräumt ohne Möbel, Hausrat, Kleidung und weitere Einrichtungsgegenstände vor. Ihrem Antrag auf Rückerstattung wurde mit Beschluss vom 25. Februar 1950 stattgegeben. Sie lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1953 zusammen mit ihrer nunmehr verwitweten Schwester Emma in der Sachsenstraße 4.
Sie hatte ihre Geschwister Julie, Josef, Sally und ihre Schwägerin Rahel im Völkermord verloren. Auch sie waren zunächst nach Theresienstadt deportiert worden und wurden von dort in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. Sie wurden umgehend nach ihrer Ankunft ermordet.
QUELLEN : StdA DT MK; LAV NRW OWL D 20B Nr. 3469; Arolsen Archives
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