geb. 20.04.1875 in Bünde
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Beruf: | Geschäftsinhaberin |
Tochter: | Elly Sickinger, geb. Sander (geb. 16.08.1906) |
Wohnorte: | 10.10.1931 Paulinenstr. 15 18.08.1933 Bertastr. 16 bei Sickinger jetzt Gudrunstr. 25 28.04.1942 Gartenstr. 6 bei Arensberg 28.07.1942 "nach Theresienstadt abgemeldet" |
Auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold findet sich der Vermerk "Beide Großelternteile sind volljüdisch".
Nach dem Besuch der höheren Schule absolvierte Laura Sander eine kaufmännische Lehre und arbeitete als Verkäuferin, Kassiererin und Reisevertreterin. 1907 zog sie nach Detmold. Bis 1913 war sie zunächst Filialleiterin eines auswärtigen Korsettgeschäftes, später übernahm sie als Inhaberin die Filiale. Ihr Geschäft befand sich bis 1929 in der Langen Straße 26 und bis Ende 1933 in der Bruchstraße 30. Als die Kundschaft aufgrund der antisemitischen Ausgrenzungspolitik ausblieb, musste sie das Geschäft im Juni 1933 schließen.
1942 wurde sie in das sog Judenhaus in der Gartenstraße 6 eingewiesen. Von dort wurde sie am 28. Juli 1942 mit dem Transport Nr. 485-XI/1 über Bielefeld nach Theresienstadt deportiert. Aus Theresienstadt stammt ihre letzte Nachricht aus dem Jahr 1944. Am 15. Mai 1944 wurde sie mit dem Transport Dz nach Auschwitz deportiert.
Sie wurde für tot erklärt. Als amtliches Todesdatum wurde der 31. Dezember 1945 festgesetzt.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D 103 Lippe Nr. 631, L 113 Nr. 849; KAL K2 Detmold/Lemgo BEG Nr. 631; Beit Theresienstadt; Arolsen Archives
WEITERE QUELLEN: ZA B 1/34 Nr. 778, 842
LITERATUR: Müller (1992), Müller (2008)
Laura Sander, o.J. (StdA DT DT V 19 Nr. 176)
DOKUMENTE
Einwohnermeldekarte von Laura und Elly Sander (StdA DT MK)
Mitteilung von Laura Sander an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 21.12.1938 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)
Auszug aus der Korrespondenz zu Laura Sander-Korrespondenz