S_Biographien
geb. 09.08.1881 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Sophie Salomon, geb. Oppenheimer und Hermann Salomon (geb. 17.01.1843 in Olfen - 1907), Bankier |
Geschwister: | Siegfried Salomon (geb. 17.07.1878 in Lemgo) Käthe Salomon (geb. 06.05.1883 in Detmold) Emmy Salomon (geb. 12.08.1886 in Detmold) Martha Salomon (geb. 24.06.1889 in Detmold) |
Ehefrau: | Käthe Salomon, geb. Molling (geb. 27.03.1897 in Hannover) |
Söhne: | Carl-Hermann Salomon (20.07.1920 in Hannover - 21.08.1984 in Ann Arbor (USA) Carl-Heinrich Salomon (geb. 25.09.1921 in Hannover) |
Beruf: | Arzt |
Wohnorte: | Detmold, Hornsche Str. 1910-1913 Greifswald, Langefuhrstr. 23/23 a (Universitätskrankenhaus) 07.04.1914 Hannover, Königstr. 50a 1937 Berlin, Gneisenaustr. 17 01.10.1938 Hannover, Warmbüchenstr. 24 30.09.1939 München, Hermann-Schmid-Str. 7 - IKG Krankenheim |
Carl Salomon wurde in Detmold geboren und besuchte hier die Volksschule und die Realgymnasien in Detmold und Bielefeld. Sein Studium der Medizin führte ihn an die Universitäten in München, Kiel und Berlin. Von April bis zum September 1904 leistete er einen Teil des Militärdienstes in München. Den zweiten Teil von September 1909 bis Februar 1910 absolvierte er als Freiwilliger Arzt in einem Artillerieregiment in Berlin.
Am 21. Dezember 1906 legte er in Kiel das Staatsexamen ab, ein Jahr später die Doktorprüfung. 1908 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Von 1910 bis 1913 war er zunächst als Volontärassistenzarzt, danach als Assistenzarzt in der Königlichen Chirurgischen Universitätsklinik in Greifswald tätig.
Am Ersten Weltkrieg nahm er als Stabsarzt teil. Danach arbeitete er als Facharzt für Chirurgie in Hannover und setzte nun mit der Versorgung von Kriegsverletzten und Unfallopfern seinen Behandlungsschwerpunkt. Am 16. Februar 1919 heiratete er in Hannover Käthe Molling, die aus einer sehr bekannten ebenfalls jüdischen Familie stammte, die seit der Generation ihres Großvaters ein Kaufhaus in Hannover betrieb. Carl Salomon war ab 1939 in München im Israelitischen Krankenheim tätig.
Am 4. April 1942 wurde Carl Salomon zusammen mit seiner Frau Käthe in das Ghetto von Piaski im Distrikt Lublin des Generalgouvernements deportiert. Auf der Deportationsliste der Gestapo München wurde Dr. Carl Salomon als sog. Krankenbehandler geführt, da ihm als Jude die Bezeichnung Arzt untersagt war. Insgesamt waren 987 Menschen auf diesem Transport, 325 stammten aus München.
Carl und Käthe Salomon wurden in Piaski ermordet.
Ihr Sohn Carl-Hermann (später Charles Sloan) studierte Chemie und zog am 27. September 1939 nach Berlin-Wilmersdorf, wo er im Untergrund einige Jahre überleben konnte. Später war er jedoch im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, wo er befreit wurde. Zunächst kehrte er am 20. Juni 1945 nach Hannover zurück. 1948 gelang ihm durch die Hilfe seines Bruders die Emigration nach London.
Carl- Heinrich Salomon (später Peter [Saloman]) war in Hannover als Maschinenbaupraktikant gemeldet. Ihm gelang eine Flucht, und er emigrierte am 7. April 1939 nach Thornford in England.
QUELLEN: LAV NRW OWL P 3|4 Nr. 893; StdA DT MK; StdA Greifswald; StdA Hannover; StdA München Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945; www.ushmm.org; Arolsen Archives
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geb. 04.09.1865
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Wohnorte: | Wohnorte: Detmold: Hofstr. 8, Diakonissenhaus |
Am 28. Juli 1942 wurde Emilie Salomon mit dem Transport Nr. XI/1 über Bielefeld nach Theresienstadt deportiert. Am 29. September 1942 wurde sie von dort mit dem Transport Bs in das Vernichtungslager Treblinka überstellt.
Weitere Quellen nennen allerdings auch das Vernichtungslager Maly Trostinec als zweiten Deportationsort. Weder Todesort noch -datum sind dokumentiert. Sie gilt als verschollen.
QUELLEN: LAV NRW OWL D 72 Staercke Nr. 18; Beit Theresienstadt
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12.03.1870 in Frohnhausen - 07.04.1943 im Konzentrationslager Theresienstadt
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Ehemann (geschieden): |
Eugen Salomon (geb. 09.01.1896 in Jastrow) |
Tochter: | Marie Ries |
Enkelin: | Hannelore Ries |
Wohnorte: | Frohnhausen Detmold, Sachsenstr. 4 London ab 1904 Hannover Hannover, Bergstr. 8 |
In Detmold war Jette Salomon lediglich besuchsweise. Sie wurde in Hannover in sog. Judenhäuser eingewiesen und am 23. Juli 1942 mit den Bewohnern des Hauses in der Bergstraße in Hannover mit dem Transport VIII/1-272 nach Theresienstadt deportiert, wo sie umkam.
QUELLEN: ITS; StdA Hannover
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28.09.1853 in Niedermarsberg/Brilon [- 11.08.1942 in Bielefeld]
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Ehemann: | Hermann Salomon (geb. 17.01.1843 in Olfen) |
Kinder: | Siegfried Salomon (geb. 17.07.1878 in Lemgo) Carl Salomon (geb. 09.08.1881 in Detmold) Käthe Salomon (geb. 06.05.1883 in Detmold) Emmy Salomon (geb. 12.08.1886 in Detmold) Martha Salomon (geb. 24.06.1889 in Detmold) |
Wohnorte: | 10.10.1931 Paulinenstr. 23 31.06.1942 nach Bielefeld, Schloßhofstr. 73a abgemeldet |
Auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold findet sich der Vermerk "Beide Großelternteile waren Volljuden".
Am 31. Juli 1942 wurde Sophie Salomon, von Dortmund kommend, in das sog. jüdische Alters- und Siechenheim in Bielefeld in der Schloßhofstraße (Arbeitslager) eingewiesen. Vermutlich wurde sie am 31. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Ihr Tod und seine Umstände sind nicht eindeutig zu klären: So gibt es zum einen den Hinweis, sie sei "während des Transportes" gestorben, zum anderen wird sie als "transportunfähig" beschrieben.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 1 Nr. 6141, D 20 B 3271, 3295, 3437, 3447, 3609-3625, 3723, D 27 Nr. 2665, 3024, L 113 Nr. 849; Minninger (1985); Brigitte Decker (Bielefeld); Arolsen Archives
WEITERE QUELLEN:
LZ, 21.2.1911: Verlobungsanzeige Martha Salomon, Detmold, und Eduard Berg, Hildesheim, unterzeichnet von der Mutter: Sophie Salomon, geb. Oppenheimer
Sophie Salomon, während des Ersten Weltkriegs
(StdA DT DT V 19 Nr. 175)
DOKUMENTE
Einwohnermeldekarte von Hermann, Sophie, Siegfried, Carl, Käthe, Emmy und Martha Salomon(StdA DT MK)
Mitteilung für Sophie Salomon an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 22.01.1939 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)
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geb. 06.02.1922 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Julius Wertheim und Else Wertheim, geb. Examus |
Bruder: | Rudolf Wertheim |
Ehemann: | Leopold (Leo) Samuel |
Beruf: | Schülerin, Lehrmädchen |
Wohnorte: | 10.10.1931 Detmold, Bismarckstr. 21 bei den Eltern 15.04.1936 nach Ahlem/Hannover abgemeldet 24.03.1937 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 05.05.1937 nach Deleke/Soest in Westfalen abgemeldet 07.06.1937 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 08.06.1938 nach Rinteln, Brennerstr. 9 abgemeldet 05.12.1939 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 17.05.1939 nach Hannover, Dietrichstr. 7a abgemeldet 23.09.1939 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 05.10.1939 nach Köln, Cardinalstr. 9 abgemeldet 21.10.1939 Detmold, Paulinenstr. 6 bei Meyer 14.11.1939 nach Hannover, Dietrichstr. 11 abgemeldet Hannover, Hausmannstr. 5 20.12.1939 Detmold, Paulinenstr. 6 bei den Eltern 13.02.1940 nach Köln, Ludolf-Camphausen-Str. 34 abgemeldet Köln, Venloer Str. 03.08.1940 n. Paulinenstr. 6 b. Eltern abgemeldet am 27.03.1942 nach unbekannt |
Im Juli 1937 hatte Ilse Wertheim bereits einen Pass für sich und ihren späteren Ehemann Leopold Samuel für Mailand beantragt. Eine Emigration gelang jedoch nicht.
Im Frühjahr 1939 wurde sie Opfer eines sexuellen Übergriffs durch einen Detmolder Polizeibeamten, der allerdings nicht wegen versuchter Vergewaltigung, sondern wegen "versuchter Rassenschande" verurteilt wurde.
Am 25. März 1942 heiratete sie Leo Samuel in Bielefeld. Zwei Tage nach ihrer Eheschließung wurden sie zusammen am 30. März 1942 von Detmold über Bielefeld und Berlin in das Warschauer Ghetto deportiert. Laut Zeugenaussage durch den Überlebenden Robert Levi aus Schlangen sei Leo Samuel kurz darauf, am 9. April 1942, in das Vernichtungslager Treblinka I verschleppt worden. Ilse Samuel und auch Alma Flatow, deren Ehemann Max ebenfalls in Treblinka I inhaftiert worden war, seien in das gerade errichtete Lager Treblinka II eingeliefert worden, wo sie als Wäscherinnen arbeiten mussten. Durch Kontakte der beiden Frauen zu einem SS-Mann sei es ermöglicht worden, Verbindung zu den Ehemännern im benachbarten Lager aufzunehmen. Als dies entdeckt worden sei, seien Ilse und Leo Samuel erschlagen worden.
Ilse Samuel wurde 1951 vom Amtsgericht Detmold für tot erklärt. Das amtliche Todesdatum wurde auf den 8. Mai 1945 festgesetzt.
QUELLEN: StdA DT MK ; LAV NRW OWL D1 Nr. 6141, D 2 C Nr. 43, D23 Detmold Nr. 5237-5239, D 72 Staercke Nr. 18, D 87 Nr. 15, D 100 DT A Nr. 3937, L 80 III Nr. 4365 ; Minninger (1985); ZA B 1/34 Nr. 853
WEITERE QUELLEN: LStZ, 12.05.1939
Einwohnermeldekarte von Julius, Else, Rudi und Ilse Wertheim (StdA DT MK)
Einwohnermeldekarte von Ilse Wertheim (StdA DT MK)
Mitteilung von Ilse Wertheim und Anni Goldschmidt an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 13.12.1938 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)
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