geb. 06.02.1922 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Julius Wertheim und Else Wertheim, geb. Examus |
Bruder: | Rudolf Wertheim |
Ehemann: | Leopold (Leo) Samuel |
Beruf: | Schülerin, Lehrmädchen |
Wohnorte: | 10.10.1931 Detmold, Bismarckstr. 21 bei den Eltern 15.04.1936 nach Ahlem/Hannover abgemeldet 24.03.1937 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 05.05.1937 nach Deleke/Soest in Westfalen abgemeldet 07.06.1937 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 08.06.1938 nach Rinteln, Brennerstr. 9 abgemeldet 05.12.1939 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 17.05.1939 nach Hannover, Dietrichstr. 7a abgemeldet 23.09.1939 Detmold, Emilienstr. 26 bei den Eltern 05.10.1939 nach Köln, Cardinalstr. 9 abgemeldet 21.10.1939 Detmold, Paulinenstr. 6 bei Meyer 14.11.1939 nach Hannover, Dietrichstr. 11 abgemeldet Hannover, Hausmannstr. 5 20.12.1939 Detmold, Paulinenstr. 6 bei den Eltern 13.02.1940 nach Köln, Ludolf-Camphausen-Str. 34 abgemeldet Köln, Venloer Str. 03.08.1940 n. Paulinenstr. 6 b. Eltern abgemeldet am 27.03.1942 nach unbekannt |
Im Juli 1937 hatte Ilse Wertheim bereits einen Pass für sich und ihren späteren Ehemann Leopold Samuel für Mailand beantragt. Eine Emigration gelang jedoch nicht.
Im Frühjahr 1939 wurde sie Opfer eines sexuellen Übergriffs durch einen Detmolder Polizeibeamten, der allerdings nicht wegen versuchter Vergewaltigung, sondern wegen "versuchter Rassenschande" verurteilt wurde.
Am 25. März 1942 heiratete sie Leo Samuel in Bielefeld. Zwei Tage nach ihrer Eheschließung wurden sie zusammen am 30. März 1942 von Detmold über Bielefeld und Berlin in das Warschauer Ghetto deportiert. Laut Zeugenaussage durch den Überlebenden Robert Levi aus Schlangen sei Leo Samuel kurz darauf, am 9. April 1942, in das Vernichtungslager Treblinka I verschleppt worden. Ilse Samuel und auch Alma Flatow, deren Ehemann Max ebenfalls in Treblinka I inhaftiert worden war, seien in das gerade errichtete Lager Treblinka II eingeliefert worden, wo sie als Wäscherinnen arbeiten mussten. Durch Kontakte der beiden Frauen zu einem SS-Mann sei es ermöglicht worden, Verbindung zu den Ehemännern im benachbarten Lager aufzunehmen. Als dies entdeckt worden sei, seien Ilse und Leo Samuel erschlagen worden.
Ilse Samuel wurde 1951 vom Amtsgericht Detmold für tot erklärt. Das amtliche Todesdatum wurde auf den 8. Mai 1945 festgesetzt.
QUELLEN: StdA DT MK ; LAV NRW OWL D1 Nr. 6141, D 2 C Nr. 43, D23 Detmold Nr. 5237-5239, D 72 Staercke Nr. 18, D 87 Nr. 15, D 100 DT A Nr. 3937, L 80 III Nr. 4365 ; Minninger (1985); ZA B 1/34 Nr. 853
WEITERE QUELLEN: LStZ, 12.05.1939
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Einwohnermeldekarte von Julius, Else, Rudi und Ilse Wertheim (StdA DT MK)
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Einwohnermeldekarte von Ilse Wertheim (StdA DT MK)
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Mitteilung von Ilse Wertheim und Anni Goldschmidt an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 13.12.1938 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)