G_Biographien
geb. 30.03.1902 in Euskirchen
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Ehemann: | Wilhelm Grüneberg |
Stieftochter | Adele (10.02.1908 - 27.07.1991) |
Stiefsohn: | Georg Grüneberg |
Beruf: | Verkäuferin |
Wohnorte: | Euskirchen 1938 Münster 02.08.1939 Münster, Viktoriastr. 4 11.07. - 25.08.1941 Detmold, Hornsche Str. 33 25.08.1941 nach Münster, Viktoriastr. 4 abgemeldet |
In Detmold war Amalie Grüneberg für kurze Zeit gemeldet, da sie hier mit ihrem Mann Familienangehörige besuchte.
In Euskirchen war sie als Verkäuferin in einem Textilhaus tätig. Nach ihrer Hochzeit am 9. August 1938 zog sie zu ihrem Mann nach Münster, wo sie später zusammen mit ihrer Familie in eines der sog. Judenhäuser in der Viktoriastraße 4 eingewiesen wurde. Ihre Hoffnung auf eine Auswanderung nach Argentinien erfüllte sich nicht.
Am 13. Dezember 1941 wurde sie zusammen mit ihrer Familie nach Riga deportiert. Der Aussage eines Überlebenden zufolge wurde Amalie Grüneberg im Rigaer Ghetto erschossen.
Sie wurde vom Amtsgericht Münster 1956 für tot erklärt.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 72 Staercke Nr. 18; Möllenhoff/Schlautmann (1995)
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geb. 01.02.1909 in Münster
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Wilhelm Grüneberg und Henny (Jettchen) Grüneberg, geb. Steinweg (28.11.1881 -06.01.1935) |
Ehefrau: | Dora Grüneberg, geb. Herz |
Beruf: | Kaufmann |
Wohnorte: | 1937 Münster, Hoppengasse 13 05.05. - 15.10.1938 Detmold, Hornsche Str. 33 1939 Münster, Breite Gasse 2 1939 Münster, Viktoriastr. 4 ab 21.09.1939 Gelsenkirchen |
In Detmold hielt sich Georg Grünberg nur wenige Monate auf. Er war hier bei Verwandten seiner leiblichen Mutter zu Besuch. 1940 heiratete er in Gelsenkirchen Dora Herz. Am 20. Januar 1942 wurden beide von der Gestapo verhaftet und in ein Sammellager verschleppt. Eine Woche später wurden sie in einem geschlossenen Transport nach Riga deportiert. Am 1. Oktober 1944 wurde Georg Grüneberg von dort durch die Sicherheitspolizei Riga in das Konzentrationslager Stutthof überstellt (Häftlingsnummer 95739), wo er entweder im Lager oder auf einem der "Todesmärsche" starb.
Georg Grüneberg wurde 1950 für tot erklärt. Seine Frau überlebte.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 72 Staercke Nr. 18; Museum Stutthof; Arolsen Archives; Möllenhoff/Schlautmann (1995)
Georg Grüneberg, 1918
(StdA DT DT V 19 Nr. 176)
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28.05.1889 in Hörde - 30.1.1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
1.Ehefrau: | Henny (Jettchen) Grüneberg, geb. Steinweg (28.11.1881 - 06.01.1935) |
Tochter aus dieser Ehe: | Adele Grüneberg (10.02.1908 - 27.07.1991) |
2.Ehefrau: | Amalie Grüneberg, geb. Aron |
Sohn aus erster Ehe: | Georg Grüneberg |
Beruf: | Maschinenschlosser, Kellner, Packer |
Wohnorte: | Münster: 1909 Ottostr. 9 1921 Dortmunderstr. 34 1935 Schillerstr. 52 nach Aufenthalten in Dortmund seit 27.12.1937 in Münster gemeldet 02.08.1939 Münster, Viktoriastr. 4 11.07.1941 Detmold, Hornsche Str. 33 bei Steinweg 19.07.1941 nach Münster, Viktoriastr. 4 abgemeldet |
In Detmold war Wilhelm Grünberg lediglich wegen seiner Besuche der Familie seiner ersten Frau Jettchen gemeldet. So findet sich der Vermerk "vorübergehend" in den Meldeunterlagen der Stadt Detmold.
Von 1913 bis 1924 betrieb er eine Rohproduktenhandlung bzw. eine Schuh- und Kleiderhandlung. Bis etwa 1934/35 war er als Kellner in der "Halle Münsterland" tätig. Durch antisemitische Verfolgungen wurde er gezwungen, diese Stelle aufzugeben und wurde ab 1939 zu Zwangsarbeit als Schlosser in Ibbenbüren verpflichtet. Seine Pläne, nach Argentinien auszuwandern, wo bereits seine Tochter Adele lebte, konnte er vermutlich aufgrund des Kriegsbeginns nicht umsetzen.
Mit seiner Familie wurde er in das "Judenhaus" in Münster in der Viktoriastraße 4 eingewiesen.
Am 13. Dezember 1941 wurde Wilhelm Grüneberg mit seiner zweiten Frau Amalie Grüneberg nach Riga deportiert. Am 8. August 1944 wurde er in das Konzentrationslager Stutthof (Häftlingsnummer 82740, Politisch-Jude) überstellt. Am 16. August 1944 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald verlegt. Am 20. Januar 1945 wurde er in das Konzentrationslager Bergen-Belsen überstellt, wo er umkam.
1956 wurde Wilhelm Grüneberg für tot erklärt
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 72 Staercke Nr. 18; Möllenhoff/Schlautmann (1995); Arolsen Archives
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geb. 06.04.1896 in Herford
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Sara Grünewald, geb. Bergmann (16.05.1857 auch: 1862 in Bad Salzuflen - 27.02.1941 in Herford) und Hermann Grünewald (28.08.1863 in Schildesche/Bielefeld - 13.09.1909 in Herford), Viehhändler |
Bruder: | Robert Grünewald (geb. 23.12.1901 in Herford), Kaufmann |
dessenEhefrau: | Rosi Grünewald, geb. Michaelis-Jena |
Beruf: | Hausangestellte |
Wohnorte: | Herford, Radewiger Str. 22 von Herford, Kirchgasse 4 10.09.1936 Detmold, Emilienstr. 12 bei Michaelis[-Jena] 01.06.1937 nach Herford, Kirchgasse 4 abgemeldet [hs Notiz:] Lt. Polizeilicher Mitteilung am 22.06.1937 in Lemförde, Hauptstr. 100 gemeldet. 11.01.1938 Herford, Kirchgasse 4 04.02.1938 Lüdenscheid 21.03.1939 in Herford 17.07.1939 in Bad Oeynhausen 16.10.1939 Herford, Kirchgasse 4 |
Else Grünewald aus Herford war als sog. Haustochter in Detmold gemeldet und lebte hier für ein knappes Jahr im Pensionat Michaelis-Jena in der Emilienstraße 12.1 In derlei Einrichtungen wurde jungen Frauen die Vermittlung in gesellschaftliche Umgangsformen und hauswirtschaftlichen Fertigkeiten angeboten. In Inseraten versprachen die in vielen Orten ansässigen Institute auch speziell jüdischen Frauen eine wissenschaftliche und gesellschaftliche Ausbildung, die ein kulturelles Leben ebenso mit einschloss wie Unterweisungen in Haushaltsführung. Weitere Einrichtungen dieser Art versprachen die Einhaltung religiöser Regeln und Werte.
Mit Unterbrechungen lebte Else Grünewald bei ihrer Mutter und bei ihrem Bruder Robert, der mit Rosi Grünewald verheiratet war, wiederum in Herford in der Kirchgasse 4. In diesem kleinen Haus, das heute nicht mehr erhalten ist, lebten sie aufgrund der Zwangsmaßnahmen auf engstem Raum, u. a. mit Hermann Michaelis-Jena sowie Samuel und Elise Rosenbaum.
Zusammen mit ihrem Bruder und dessen Frau wurde Else Grünewald am 9. Dezember 1941 zum "Arbeitseinsatz", wie es offiziell hieß, nach Riga deportiert.
Sie wurde für tot erklärt.
Robert Grünewald wurde am 1. Oktober 1944 von Riga in das Konzentrationslager Stutthof deportiert. Dort kam er am 28. Dezember 1944 um.
1 Ein weiteres Pensionat gab es in Detmold in der Moltkestraße 28, das bis zu deren Tod im Jahr 1935 von der verwitweten Thirza Jacobsberg geleitet wurde. Bis 1905 führte Emma Leeser ebenfalls ein Pensionat, verzog dann aber nach Köln.
QUELLEN: StdA MK DT; KAH S I 719, S Slg. Q 61; Verz. 1962 Stadt Herford; Einwohnermeldekartei Herford; Arolsen Archives
LITERATUR: Brade (2001); Scheffler und Schule (2003)
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geb. 24.04.1903 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Hermann Michaelis-Jena und Lina Michaelis-Jena, geb. Kastanienbaum |
Ehemann: | Robert Grünewald (geb. 23.12.1901 in Herford) |
Tochter: | Rachel Grünewald (30.07.1941 in Herford - 31.07.1941 in Herford) |
Schwägerin: | Else Grünewald |
Beruf: | Kontoristin |
Wohnorte: | 10.10.1931 Detmold, Sedanstr. bei den Eltern 08.10.1934 nach Burgsteinfurt abgemeldet Herford: 1935 Gehrenberg 15 1936 Mönchstraße 1937 Kirchgasse 4 |
Von Ostern bis Juli 1910 besuchte Rosi Michaelis-Jena die Höhere Töchterschule in Detmold. 1935 war sie Mitglied der Sportgruppe im RjF. Am 17. März 1936 heiratete sie Robert Grünewald in Detmold. Ihre gemeinsame Tochter Rachel lebte nur einen Tag.
Am 9. Dezember 1941 wurden Rosi und Robert Grünewald zusammen mit ihrer Schwägerin bzw. Schwester Else Grünewald von Herford nach Riga deportiert.
Sie wurden für tot erklärt. Als amtliches Todesdatum wurde der 8. Mai 1945 festgesetzt.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 23 Herford Nr. 1342; KAH, StdA Herford
LITERATUR: Brade (1998), Michaelis-Jena (1985)
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