Geb. 28.06.1894 in Detmold-Pivitsheide

Religionszu­gehörigkeit: Zeugen Jehovas
Eltern: Friedrich Wilhelm Höveler (3.12.1844 in Pivitsheide, Kolon) und Luise Konradine, geb. Eichmann (13.8.1855 in Bellenberg)
Geschwister: NN Höveler (geb. 13.2.1887 in Pivitsheide)
Lina Johanne Sophie Höveler (geb. 6.11.1889 in Pivitsheide)
Eduard Höveler (geb. 14.09.1890 in Pivitsheide)
Marie Luise Johanne Höveler (15.7.1900 in Pivitsheide - 4.9.1935 in Detmold)
Ehefrau: Emma Höveler, geb. Holtmann (geb. 11.10.1884 in Pivitsheide)
Töchter: 2
Beruf: Postbetriebsarbeiter

 

Wohnorte: Pivitsheide  Nr. 43

 

Wilhelm Höveler und seine Familie wurden als Angehörige der Bibelforscher verfolgt. Er war mit Emma Höveler, geb. Holtmann seit dem 21. März 1925 verheiratet und hatte mit ihr zwei Töchter. Ab 1925 war Wilhelm Höveler als Postbetriebsarbeiter beim Postamt Detmold tätig. Spätestens nach dem Verbot der Internationalen Bibelforscher Vereinigung (IBV) stand er mit seiner Familie im Fokus der Behörden und unterlag einer ständigen Überwachung. Da die Bibelforscher, die als Gegner des NS-Regimes galten, neben anderen Maßnahmen auch durch die Zerstörung ihrer wirtschaftlichen Existenz bekämpft werden sollten, verloren viele ihre Arbeit und erhielten auch keine Arbeitslosenunterstützung. So wurde Wilhelm Höveler am 20. Oktober 1934 wegen seiner Zugehörigkeit zur Internationalen Bibelforscher Vereinigung (IBV) fristlos entlassen. Seinen Lebensunterhalt konnte er daraufhin nur noch durch Notstandsarbeiten in unzureichendem Maß verdienen.

Am 10. April 1936 - und somit einen Tag später als sein Bruder Eduard - wurde Wilhelm Höveler verhaftet und verblieb bis zum 2. Juli 1936 in Detmold in Untersuchungshaft. Dies geschah damit bereits vor der "systematischen Aufrollung des illegalen Apparates" der Bibelforscher im Regierungsbezirks Minden und Lippe am 10. August, die 122 Verhaftungen zur Folge hatte. Aus Detmold wurde Wilhelm Höveler ins Gefängnis Hannover überstellt, wo er bis zum 10. April 1937 eine Haftstrafe verbüßte. Seine ihm zur Last gelegten Straftaten sind nicht dokumentiert.
Zwei Jahre später erfolgte seine erneute Verhaftung und Wilhelm Höveler wurde vom 25. Mai 1939 bis zum 17. Juli 1939 wegen Sabotage und seiner Zugehörigkeit zum IBV im Gerichtsgefängnis Detmold in sog. Schutzhaft genommen.

Beide Familien Höveler unterlagen der Überwachung durch das Amt für Volkswohlfahrt des Kreises Lippe (Abteilung Wohlfahrt und Jugendhilfe in Detmold) und wurden aufgrund ihrer Glaubenshaltung und hinsichtlich ihrer Kindererziehung massiv unter Druck gesetzt. Da die beiden Brüder Höveler als "fanatische Anhänger des IBV" galten, "die ihre staatsfeindliche Einstellung" trotz aller Repressalien nicht aufgaben und sich mit ihren Familien laut einem Schreiben des Amtes für Volkswohlfahrt, Abt. Jugendhilfe vom 22. Juni 1939 "von der Volksgemeinschaft absonderten", wurde durch das Amtsgericht Detmold ein Pfleger eingesetzt. Dieser sollte in Zusammenarbeit mit dem Ortsgruppenleiter vor allem die Mütter entsprechend beeinflussen, damit die Kinder beider Familien im nationalsozialistischen Sinne erzogen würden und dadurch ihrer Verpflichtung gegenüber dem NS-Staat nachkämen. Emma Höveler widersetzte sich vehement dieser Aufforderung und weigerte sich standhaft, diese umzusetzen. Ihre Äußerung, eher "zusammen auf der Totenbahre liegen" zu wollen als die Kinder im nationalsozialistischen Sinne zu erziehen, führte letztlich dazu, dass ihr die Töchter entzogen und getrennt in Erziehungsanstalten bzw. einer Pflegefamilie untergebracht wurden. Nach diesem Kinderentzug wurde Emma Höveler denunziert und in das Konzentrationslager Ravensbrück gebracht, wo sie erst am Ende des Krieges befreit wurde.

Wilhelm Höveler wurde direkt aus der "Schutzhaft" durch die Gestapo Bielefeld am 18. Juli 1939 in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Mit der Einlieferung in Buchenwald begann für Wilhelm Höveler eine jahrelange Lagerhaft, in der er vorrangig in der SS-Baubrigade I eingesetzt wurde. In Buchenwald erhielt er die Häftlingsnummer 2156 und war von Beginn an, wie auch weitere Bibelforscher, zur "Bestrafung" in einer Sonderabteilung registriert und somit von anderen Häftlingsgruppen separiert. Laut Vermerk auf der Schreibstubenkarte aus Buchenwald wurde Wilhelm Höveler im September und Oktober 1940 im Arbeitskommando Holzhof I eingesetzt.
Am 6. März 1941 wurde er aus Buchenwald mit insgesamt neunzig "Schutzhäftlingen" in das Arbeitskommando Wewelsburg abkommandiert. Im Sommer 1939 war das Lager Wewelsburg als Außenkommando des Konzentrationslager Sachsenhausen gegründet worden. Von September 1940 bis August 1941 war es ein Außenlager von Sachsenhausen. Wilhelm Höveler war hier nun unter der Häftlingsnummer 36899 registriert. Im Januar 1940 waren bereits siebzig Häftlinge der Bibelforscher, auch kurz Bifo-Häftlinge genannt, in dieses Kommando verlegt worden und ersetzten damit eine Gruppe sog. Berufsverbrecher (BV, befristeter Vorbeugehäftling). Denn die Fluchtversuche von zwei dieser Häftlinge hatte zu erheblicher Unruhe in der Wewelsburger Bevölkerung geführt. Da die Zeugen Jehovas aus religiösen Gründen Fluchtversuche ablehnten und als gut ausgebildete, arbeitsame und disziplinierte Handwerker und Arbeiter galten, waren sie aus der Sicht der SS die geeigneten Häftlinge für die geplanten Bauprojekte. Bis zu 300 Bibelforscher von den insgesamt etwa 4000 Häftlingen wurden in den folgenden Jahren hier ausgebeutet. Bis zum 10. Mai 1941 gehörte Wilhelm Höveler zu diesen Häftlingen, die schwere Arbeiten verrichten mussten, da das Lager um einen Bauhof erweitert werden sollte. Die Bibelforscher nahmen insofern eine besondere Rolle im Lagersystem ein, in dem sie auch Ämter der Häftlingsverwaltung inne hatten, als sie sich weiterhin darum bemühten, ihren Glaubensgrundsätzen treu zu bleiben. Ihr starker Glaube befähigte sie trotz der extremen Lagerbedingungen mit Gewalt, Hunger, Entkräftung und grassierenden Krankheiten dazu, sich anderen Häftlingen gegenüber trotz allem solidarisch zu zeigen. Sie hielten heimlich Bibelstunden ab und schmuggelten religiöse Schriften und Bibeln ins Lager. Die von den Machthabern den Bibelforschern angebotene Möglichkeit ihrer Religionszugehörigkeit abzuschwören und freizukommen, lehnte Wilhelm Höveler - wie viele andere Zeugen Jehovas auch - offenbar ab.

Seitens der Lagerverwaltung des Konzentrationslagers Sachsenhausen wurde mit erheblichem Aufwand letztlich erfolglos versucht, noch den Sozialversicherungsstatus von Wilhelm Höveler zu ermitteln. Letztlich verzichtete Wilhelm Höveler zwangsweise auf seine Rentenansprüche und wurde somit seiner Altersversorgung beraubt. Ein ähnlich hoher bürokratischer Aufwand wird durch die wechselnden Zuordnungen von Arbeitskommandos zu verschiedenen Konzentrationslagern dokumentiert. Jeweils wurden Listen der neu abkommandierten Häftlinge erstellt, die wiederum neue Häftlingsnummern bekamen. Auch wurde akribisch verzeichnet, mit welchem Gepäck die Menschen überstellt wurden, was in den meisten Fällen nur noch ein "Bündel" war, und welche Wertgegenstände sie bei sich trugen. Wilhelm Höveler war demnach noch sein "Ehering, gelb" geblieben. Laut eigenen Angaben war Wilhelm Höveler vom 14. Mai 1941 im Strafgefängnis Spandau inhaftiert und wurde am 20. Juni 1941 zurück nach Sachsenhausen gebracht. Ein Nachweis für diese Haftzeit ist nicht dokumentiert. Im November 1941 war Wilhelm Höveler im Häftlingskrankenbau registriert. Seinen Aussagen nach der Befreiung zufolge, litt er zu dieser Zeit an einer Fleckfiebererkrankung, die sein Gehör nachhaltig schädigte.

Seit September 1942 wurden die SS-Baubrigaden in Großstädten im Westen des Reiches bei Aufräumarbeiten nach Luftangriffen. Da die Häftlingskommandos mobil arbeiteten, wechselten sie häufig den Einsatzort und waren vielfach nicht einmal in eigentlichen Lagern untergebracht. Wilhelm Höveler gehörte zu den Häftlingen der Sachsenhausen unterstellten SS-Baubrigade I und wurde nach den Bombenangriffen der Alliierten auf west- und norddeutsche Städte mit insgesamt 400 Häftlingen ab dem 30. Oktober 1942 in Duisburg im Auftrag der Stadtverwaltung zu Aufräumarbeiten, Leichenbergung oder Bombenbeseitigung eingesetzt. Damit waren die unterversorgten Häftlinge in schlechtem Zustand und mit unzureichendem Werkzeug - zum Teil arbeiteten sie mit bloßen Händen - deutlich sichtbar im Alltag der Zivilbevölkerung angekommen. Diese Einsätze der Baubrigaden, die meist in den Zentren der Großstädte untergebracht waren, "markierten den Beginn der Ausweitung des KZ-Systems. Sie waren der früheste und für die breite Öffentlichkeit sichtbarste Teil des Lagerkosmos." (Fings, 2005) Zwölf Arbeitsstunden am Tag (die Arbeitszeit dauert so lange, wie es Tageslicht gab) und ab und zu - je nach Willkür der Bewacher - am Sonntag einen halben freien Tag bei schlechter gesundheitlicher Verfassung und bei Unterernährung waren ebenso gängige Praxis wie maßlose Gewalt und Arbeitsterror durch die SS.

Am 22. Februar 1943 wurde die SS-Baubrigade I aus Duisburg-Meiderich abgezogen, um mit 730 Häftlingen aus Sachsenhausen und 270 Häftlingen aus Neuengamme auf die britischen Kanalinsel Alderney gebracht zu werden, wo sie am 5. März 1943 ankamen. Hier sollten die Häftlinge zum Bau des "Atlantikwalls" und später, ab Frühjahr 1944, zum Bau von V-Waffen-Stellungen an der französischen und belgischen Kanalküste eingesetzt werden. Alderney war von Deutschland im Zweiten Weltkrieg als strategisch wichtiger Standort besetzt worden. Das dort errichtete Konzentrationslager (auch Lager "Sylt" genannt) war ein SS-Außenlager, das zunächst Sachsenhausen, später Neuengamme unterstand. Die Baubrigade I war vom März 1943 bis Juni 1944 auf der Insel stationiert. Auch Wilhelm Höveler und sein Bruder Eduard gehörten zu denjenigen, die mit insgesamt 1000 Häftlingen auf die britischen Kanalinsel gebracht wurden. Die Häftlinge - Wilhelm Höveler erhielt nun die Häftlingsnummer 16759 - mussten im Auftrag des Oberkommandos der Wehrmacht und auch der Organisation Todt (OT) Befestigungslager errichten, da diese Inselgruppe als Bestandteil des "Atlantikwall" zu einer uneinnehmbaren Festung mit entsprechendem Baubedarf ausgebaut werden sollte, da eine Invasion der Alliierten befürchtet wurde. Fast alle Einheimischen hingegen waren nach Großbritannien evakuiert worden. Stattdessen waren dort Wehrmachtssoldaten und Arbeiter der OT stationiert und eben jene KZ-Häftlinge, die dort zwölf Stunden am Tag schwerste Arbeiten im Straßen- und Stollenbau oder im Steinbruch verrichten mussten und der brutalen Willkür ihrer Bewacher ausgesetzt waren. Auf der militarisierten Insel war die Lage für die Häftlinge ausweglos, da sie auf keinerlei Hilfeleistungen von außen oder auf Fluchtmöglichkeiten - Letzteres kam für die Zeugen Jehovas wie Wilhelm und Eduard Höveler aus religiösen Gründen ohnehin nicht in Frage - hoffen konnten. Hinzu kamen schlechte hygienische Bedingungen, da es u. a. phasenweise überhaupt kein Wasser gab, schwerste körperliche Arbeit trotz Unterernährung - es wurden mehr als ein Kilometer tiefe Schächte im felsigen Untergrund zur Verlegung von Kabeln ausgehoben - Gewaltanwendungen, Krankheiten und Epidemien wie Ruhr und TBC und auch die Ermordung von nicht mehr arbeitsfähigen Häftlingen.

Nach der Landung der Alliierten in der Normandie wurde die Baubrigade I von Alderney abgezogen und behindert durch die Kriegshandlungen in der Nacht vom 24. auf den 25. Juni 1944 aufs Festland gebracht und in einer Kaserne in Cherbourg provisorisch untergebracht. Auf Alderney waren einhundert Häftlinge umgekommen. Sie waren an Unterernährung gestorben oder den Epidemien tödlich erkrankt oder waren Opfer von Gewaltverbrechen geworden oder sie hatten die grausamen Verhältnisse nicht überstanden. Mehrere Häftlinge waren erschossen worden.

Wilhelm und Eduard Höveler hatten auch diesen Terror überlebt und wurden weiter verschleppt. Am 1. Juli 1944 erreichten sie mit der SS-Baubrigade I nach schwieriger Überfahrt die französische Küste. Nach einer durch rücksichtslose Härte geprägte Irrfahrt durch Frankreich wurden die Häftlinge ins französisch-belgische Grenzland, nach Kortemark verlegt. Hier kamen noch von den ursprünglich 1000 Häftlingen noch 572 an. Einige waren geflohen, während der Fahrt verstorben oder erschossen worden. Das vom 28. Juli bis zum 2. September 1944 bestehende Lager wurde in einer im Ortsteil Markove gelegenen Schule eingerichtet. Unter den überlebenden Häftlingen waren etwa fünfzig Zeugen Jehovas, so auch die Brüder Höveler, die für den Bau von Raketenabschussanlagen eingesetzt wurden. Mit der Verlegung wurde die zunächst dem Konzentrationslager Neuengamme zugeordnete Baubrigade I dem Konzentrationslager Buchenwald unterstellt. Wilhelm Höveler wurde nun unter der Häftlingsnummer 88513 registriert.

Anders als in Alderney, wo die Häftlinge, Soldaten und Angehörige der Organisation Todt weitestgehend isoliert stationiert worden waren, sahen sich die SS-Bewacher in Belgien einer feindlich gesinnten Bevölkerung gegenüber, die die Häftlinge durch offene Hilfeleistungen, Sabotage und auch durch Fluchthilfe unterstützte. Als diese Fluchtversuche fast täglich glückten, erschossen SS-Männer in mindestens einem Fall willkürlich einige Zurückgebliebene.
Auf der Revierkarte aus Buchenwald für Wilhelm Höveler wurde seine Einweisung für den 21. September 1944 registriert. Eine Diagnose wurde nicht vermerkt. Möglicherweise bezog sich diese Einweisung auf eine seiner Schussverletzungen, von der Höveler nach seiner Befreiung berichtete. Ab dem 2. September 1944 wurde die Baubrigade verlegt. Wieder nutzten manche Häftlinge die durch Sabotageakte von Partisanen erschwerte Verlegung zur Flucht. Eduard und Wilhelm Höveler gehörten aus religiösen Beweggründen nach wie vor nicht zu den Flüchtigen. Am 6. September 1944 erreichte der Zug die Reichsgrenze und nach weiteren vier Tagen kam die Baubrigade I mit 441 Häftlingen, darunter 46 Zeugen Jehovas, im thüringischen Sollstedt an. Das dortige Lager war im September neu eingerichtet worden, um Infrastrukturen für die SS auszuführen. Das Außenlager in Rehungen unterstand zunächst dem Konzentrationslager Buchenwald, ab Oktober 1944 Mittelbau und ab Mitte Januar 1945 Sachsenhausen. Formal wurde dies in den Lagern wiederum durch jeweils neue Häftlingsnummern dokumentiert. In Rehungen wurde der größte Teil der Lagerinsassen für den Ausbau des stillgelegten Kalibergwerks Neusollstedt zu einem unterirdischen SS-Material- und Kleidungsdepot eingesetzt und musste auch beim Straßen- und Barackenbau schwerste Arbeiten leisten. Bis zur Fertigstellungen der Baracken mussten die Häftlinge in Waldbunkern nächtigen.

Im November 1944 und auch im März 1945 finden sich die Namen der Brüder Höveler erneut in den Auflistungen der I. SS-Baubrigade. Da diese nun dem Konzentrationslager Mittelbau-Dora unterstellt war, wurden die alten Häftlingsnummern gelöscht. Für Wilhelm Höveler sind die Nummern 100156 und 16759 dokumentiert. Ebenso wurde seitens der Lagerverwaltung wiederum neben den Zugangslisten eine Liste der Effekten erstellt. Die SS ließ am 5. April 1945 das Lager Neusollstedt / Rehungen wegen der vorrückenden Alliierten räumen. Die Häftlinge wurden zunächst zu Fuß mit einem 24-stündigem Marsch zum siebzig Kilometer entfernten Hohlstedt getrieben. Auf diesem Weg soll es laut Zeugenberichten zu Erschießungen der Nichtmarschfähigen gekommen sein. Aus Hohlstedt wurden sie am 7. April 1945 mit der Bahn in Richtung Berlin bis Wittenberge über Pirna und Prag in das Außenlager Steyr-Münicholz des Konzentrationslagers Mauthausen transportiert. Wegen seiner geografischen Lage war das Lager im April 1945 zu einer Zwischenstation von zahlreichen Evakuierungs- bzw. sogenannte Todesmärschen aufgelöster Lager geworden. Der genannte Transport, der mehrfach Bombenangriffen ausgesetzt war, was manche zur Flucht nutzten, erreichte nach wochenlanger Irrfahrt mit zahlreichen Toten am 28. April 1945 Steyr. Wie viele Häftlinge dort noch ankamen, ist nicht mehr festzustellen. Am 5. Mai 1945 wurden die überlebenden Häftlinge von amerikanischen Truppen befreit.
Zeitzeugen zufolge gelang es den etwa fünfzig vorwiegend deutschen Zeugen Jehovas dank der Intervention eines russischen Häftlings, das Lager unbehelligt von Racheakten von russischen Häftlingen an allen Deutschen zu verlassen.

Wilhelm Höveler und auch sein Bruder Eduard gehörten zu den Geretteten. Beide kehrten nach ihrer Befreiung zurück zu ihren Familien in Pivitsheide.

  

QUELLEN : LAV NRW OWL D 1 BEG Nr. 1296, L 113 Nr. 962; Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen; KZ-Gedenkstätte Neuengamme; KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora; Landesarchiv Berlin; Niedersächsisches Landesarchiv Abt. Hannover; Arolsen Archives

LITERATUR : Fings (2005), Garbe (1997), Hesse (1998), Minninger (2001), Riechert (1998), S. 723 - 752

 

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DOKUMENTE

 

Dokument 1

Schreiben des Amtes für Volkswohlfahrt Kreis Lippe an die Kreisleitung der NSDAP wegen des geplanten Kinderentzugs, Detmold 22.06.1939 (LAV NRW OWL L113 Nr. 962)

 

Dokument 2

Schreiben d. Amtes für Volkswohlfahrt Kreis Lippe an die Geheime Staatspolizei Bielefeld, Aussendienststelle Detmold wegen Überwachung Hövelers u. Kinderentzugs, Detmold 28.07.1939 (LAV NRW OWL L113 Nr. 962)

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