P_Biographien
11.09.1875 in Detmold - 13.11.1942 im Konzentrationslager Theresienstadt
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Abraham Plaut und Emilie Plaut, geb. Cohen |
Geschwister: | Antonia (Toni) Saphra, geb. Plaut Joseph Plaut Hermann Plaut Ella Plaut Amalie (Mali) Plaut Manfred Plaut |
Ehefrau: | Martha Plaut, geb. Story (11.10.1886 - 29.12.1942 im Konzentrationslager Theresienstadt) |
Tochter: | Paula Asch, geb. Plaut |
Beruf: | Lehrer |
Wohnorte: | 16.04.1896 Detmold, Mühlenstr. 11 23.04.1896 abgemeldet [Osann.] bei Trier 03.05.1897 Detmold, Mühlenstr. 11 21.09.1897 abgem. Beringhausen 06.07.1920 Hameln, Ostertorwall 35 Hameln, Heinrichstr. 1 1926-1937 Recklinghausen 11.10.1937 Berlin NW 87, Solinger Str. 6 |
Von 1885 bis 1892 war Siegfried Plaut Schüler des Leopoldinum in Detmold und wurde, der jüdischen Religion und Tradition tief verbunden, Lehrer an jüdischen Einrichtungen. So lehrte er von 1922 bis 1926 an der jüdischen Schule in Hameln und arbeitete bis 1937 ebenfalls als Lehrer an der Israelitischen Volksschule in Recklinghausen, Am Steintor (heute Rabbi-Selig-Auerbach-Haus), wo sich auch seine Wohnung befand. Auch seine Tochter Paula wählte den Lehrerberuf und besuchte das jüdische Lehrerinnenseminar in Köln. Siegfried und Martha Plauts letzter Wohnort war Berlin. Von dort wurden er zusammen mit seiner Frau am 29. September 1942 mit dem Transport I/70 nach Theresienstadt deportiert. Dort überlebte Siegfried Plaut nur wenige Wochen. Laut Todesfallanzeige des dortigen Ältestenrates strab er an einem Darmkatarrh.
Martha Plaut kam ebenfalls in Theresienstadt um.
Nahezu seine gesamte Herkunftsfamilie und auch seine Tochter wurden durch den NS-Terror ins Exil getrieben, wo sie überlebten. Weitere Verwandte kamen in Auschwitz und Theresienstadt um. Joseph Plaut hingegen kehrte zurück nach Detmold und setzte seine Karriere fort.
QUELLEN: StdA DT MK; StdA Hameln; Gedenkbuch Recklinghausen; Beit Theresienstadt; Arolsen Archives; www.holocaust.cz
LITERATUR: Heinen (2004), Mitschke-Buchholz (2013)
- Details
25.12.1856 in Rahden/Minden - 25.10.1942 im Konzentrationslager Theresienstadt
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Ehemann: | Gustav Plaut |
Beruf: | Rentnerin |
Wohnorte: | Detmold: 10.10.1931 Emilienstr. 15 18.10.1939 Gartenstr. 6 bei Leffmann 28.07.1942 "nach Theresienstadt abgemeldet" |
Auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold findet sich der durchgestrichene Vermerk beide Großelternteile waren Volljuden".
Mit ihrem Ehemann Gustav Plaut betrieb Sophie Plaut ein Ledergeschäft. Sie wohnte bereits in der Gartenstraße 6, einem der Detmolder sog. Judenhäuser, bevor dort auch das jüdische Altersheim eingerichtet wurde. Am 28. Juli 1942 wurde Sophie Plaut hoch betagt mit den anderen Bewohnern von dort über Bielefeld mit dem Transport Nr. XI/1-407 nach Theresienstadt deportiert, wo sie nur wenige Monate überlebte. Laut Todesfallanzeige des dortigen Ältestenrates starb sie an einer Lungenentzündung.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 72 Staercke Nr. 18, L 113 Nr. 849; Arolsen Archives; www.holocaust.cz
WEITERE QUELLEN: Amtsblatt, 06.03.1901: Gütertrennung zwischen Gustav und Sophie Plaut (geb. Rosenbaum), zudem Eintragung eines Ledergeschäftes auf Gustav Plaut. Prokura für Ehefrau
LZ, 20.01.1917: Todesanzeige der Jette Rosenbaum (87), geb. Laufer
unterz.: Sophie Plaut, Wolff Goldschmidt
LITERATUR: Müller (1992), Müller (2008)
DOKUMENTE
Einwohnermeldekarte von Sofie Plaut (StdA DT MK)
Mitteilung von Sarchen Plaut an die Polizeiliche Meldebehörde Detmold betr. der amtlich geforderten Namensänderung, 19.12.1938 (StdA DT D 106 Detmold A Nr. 3942)
Todesfallanzeige für Sarchen (Sophie) Plaut, Theresienstadt 25.10.1942 (Nationalarchiv Prag HBMa, Inv. Nr. 2956 - digitalisiert von der Theresienstädter Initiative, Prag)
ITS-Karteikarte von Sophie Plaut-Zentrale Namenkartei, 0.1-108425988-ITS Digital Archive, Bad Arolsen
Auszug aus der Korrespondenz zu Sophie Plaut-Korrespondenz
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