Rufname: Martha
geb. 10.04.1875 in Heiligenkirchen bei Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Selma Examus, geb. Blank (geb. 14.04.1842) und Simon Examus (geb. 12.05.1834) |
Geschwister: | Julius Examus (geb. 22.09.1861) Gustav Examus (geb. 23.01.1864) Albert Examus (geb. 07.06.1866) Selma Examus (geb. 27.02.1869) Bertha Gerson, geb. Examus (geb. 16.08.1874) Rosa Examus (geb. 11.01.1877) David Examus) (geb. 06.06.1878 Else Wertheim, geb. Examus) (geb. 05.02.1885) |
Ehemann: | Josef Herzberg (Viehhändler, 24.12.1862 Sachsenhagen - 30.10.1939 Hannover) |
Kinder: | Edith Liebenthal, geb. Herzberg (geb. 7.11.1910 in Pattensen) Heinz Herzberg (geb. 26.1.1912 in Pattensen) |
Wohnorte: | Heiligenkirchen Pattensen 27.05.1924 Hannover, Dietrichstr. 7a 01.12.1939 Hannover, Wißmannstr. 11 15.12.1939 Berlin, Ansbacher Str. 23 16.01.1940 Hannover, Wißmannstr. 11 04.05.1940 Berlin, Ansbacher Str. 23 19.06.1940 Hannover, Wißmannstr. 11 26.10.1940 Detmold, Paulinenstr. 6 bei Wertheim 13.11.1940 nach Hannover, Wißmannstr. 11 04.09.1941 Hannover, Auf dem Emmerberge 31 15.12.1941 Riga, [laut Meldekarte: "abgesch. amtl."] |
Martha Herzberg lebte mit ihrem Mann Josef, einem Viehhändler, zunächst in Pattensen, wo auch ihre beiden Kinder geboren wurden. Später zog die Familie nach Hannover. Martha Herzberg blieb auch nach dem Tod ihres Mannes dort und war in Detmold während der Verfolgungsgzeit nur noch kurze Zeit gemeldet, da sie ihre Schwester Else Wertheim und deren Familie besuchte. Auch in Berlin hielt sie sich besuchsweise auf, da dort ihre Kinder lebten. Im September 1941 wurde sie in Hannover in das Haus Auf dem Emmerberge 31 eingewiesen. Hier befand sich von 1938 bis September 1941 ein jüdisches Altersheim, das bis Februar/März 1942 als eines der sog. Judenhäuser in Hannover genutzt wurde.
Am 15. Dezember 1941 wurde sie von Hannover nach Riga deportiert. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs wird als Todesdatum der 1. Januar 1943 angegeben.
Martha Herzberg gilt als verschollen.
Ihre Kinder Edith und Heinz lebten beide in Berlin und wurden von dort am 18. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Heinz Herzberg wurde am 7. November 1941 in das Zwangsarbeitslager Posen-Fort, Radzwill überstellt, wo er umkam. Sein Todesdatum ist nicht bekannt. Edith Liebenthal wurde aus dem Ghetto Litzmannstadt am 28. Juni 1944 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert, wo sie noch am gleichen Tag ermordet wurde.
QUELLEN: StdA DT MK; StdA Hannover; Gedenkbuch des Bundesarchivs
Zur Familiengeschichte Examus s. Joachim Kleinmanns: Die jüdische Familie Examus in Detmold. In: Rosenland 29/2024, S. 74 ff.