B_Biographien
22.09.1908 in Detmold - 11.05.1940 im Konzentrationslager Buchenwald
Religionszugehörigkeit: | unbekannt |
Eltern: | Heinrich Brinkmann und Amalie Brinkmann, geb. Klütmaier |
Ehefrau: | Irma Luise Lina Brinkmann, geb. Wilkenloh (29.07.1913 in Heidenoldendorf) |
Töchter: | Inge Brinkmann (geb. 11.04.1934 in Detmold) Gerda Brinkmann (geb. 25.06.1935 in Detmold) Christa Brinkmann (geb. 30.03.1937 - 23.03.1938 in Detmold) |
Beruf: | Kraftfahrer, Schleifer, Bauhilfsarbeiter |
Wohnorte: | 16.03.1934 Detmold, Wehrenhagenstr. 29 |
1931 wurde Walter Brinkmann durch Verfügung des Stadtrates in eine öffentliche Arbeitsanstalt eingewiesen. Im Rahmen von Polizei- und Strafmaßnahmen konnte durch den Regierungspräsidenten die Einweisung in eine Arbeits- (und sog. Besserungs)anstalt angeordnet werden. Eingewiesen wurden z. B. Menschen, die als "arbeitsscheu" galten. Träger dieser Arbeitsanstalten waren Provinzialverbände und die Landesfürsorge. (S. hierzu: Hue de Grais, Hans Peters: Handbuch der Verfassung und Verwaltung, Berlin 1930.)
Am 16. März 1934 heiratete Walter Brinkmann Irma Wilkenloh. Mit ihr hatte er drei Töchter sowie einen nichtehelichen Sohn. Er galt als "Wohlfahrtsarbeiter" und hatte mehrfach die Arbeit niedergelegt, was dazu führte, dass er vom 21. bis 23. April 1938 in Detmold in sog. Schutzhaft genommen wurde. Als "strafbare Handlung" wurde "arbeitsscheu" angegeben. Seine Gegnerschaft zum NS-Regime verhinderte ein kontinuierliches Berufsleben, da er mehrfach aufgrund seiner politischen Haltung seine Arbeit verlor.
Seine kommunistische Gesinnung sowie seine Beteiligung an Zusammenstößen mit der SA führten dazu, dass Walter Brinkmann als "politisch unzuverlässig" eingestuft wurde. Am 19. Mai 1938 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald, Block 9, (Häftlingsnummer 3431) eingewiesen, wo er in die Kategorie "Schutzhaft. ASR" (Arbeitsscheu Reich) registriert wurde. Seine Ehefrau stellte vergeblich an Heinrich Himmler einen Antrag auf Freilassung.
Der Schreibstubenkarte aus Buchenwald, auf der die einzelnen Arbeitskommandos vermerkt wurden, ist zu entnehmen, dass er am 10. Mai 1940 einer Strafkompagnie zugewiesen wurde. Einen Tag später wurde er, wie es offiziell hieß, "bei einem Fluchtversuch in der Nähe von Turm 8", angeschossen. Walter Brinkmann starb infolge dieser Schussverletzung.
In einem Telegramm wurde den Angehörigen mitgeteilt, dass er am 11. Mai 1940 gestorben sei. Die Einäscherung erfolge am 14. Mai 1940 in Weimar, ein Antrag auf Übersendung der Asche sei auf eigene Kosten an die Friedhofsverwaltung zu richten. Laut Zeugenaussage wurde der Familie ein blutverschmierter Pullover (auf der sog. Effektenkarte ist die Entnahme eines Pullovers am 19. Dezember 1939 dokumentiert) aus Buchenwald zurückgeschickt. Die offizielle Todesursache wurde mit "auf der Flucht erschossen" angegeben.
Sein Tod wurde auf der Einwohnermeldekarte der Stadt Detmold durch den Vermerk "Verstorben am 11. Mai 1940 in Weimar." dokumentiert.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 22 Detmold Nr. 6169; KAL K2 Detmold/Lemgo BEG Nr. 301, 302; LATh-HStA Weimar; Arolsen Archives
DOKUMENTE
![Dokument 1](/images/Dokumente/Brinkmann_W/Einwohnermeldekarte von Walter, Irma, Inge, Gerda und Christa Brinkmann (StdA DT MK)Thbn.png)
Einwohnermeldekarte von Walter, Irma, Inge, Gerda und Christa Brinkmann (StdA DT MK)
![Dokument 2](/images/Dokumente/Brinkmann_W/01Zugangsliste aus Buchenwald-Listenmaterial, 1.1.5.1-5277645-ITS Digital Archive, Bad ArolsenThbn.png)
Zugangsliste aus Buchenwald
![Dokument 3](/images/Dokumente/Brinkmann_W/02Zugangsliste aus Buchenwald-Listenmaterial, 1.1.5.1-5375099-ITS Digital Archive, Bad ArolsenThbn.png)
Zugangsliste aus Buchenwald
![Dokument 4](/images/Dokumente/Brinkmann_W/03Effektenkarte%20von%20Walter%20Brinkmann%20im%20KZ%20Buchenwald-Effektenkarte%20Walter%20Brinkmann,%20Buchenwald,%201.1.5.3-5613313-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThbn.png)
Effektenkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald
![Dokument 5](/images/Dokumente/Brinkmann_W/04Schreibstubenkarte%20von%20Walter%20Brinkmann%20im%20KZ%20Buchenwald-Schreibstubenkarte%20Walter%20Brinkmann,%20Buchenwald,%201.1.5.3-5613314-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThbn.png)
Schreibstubenkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald
![Dokument 6](/images/Dokumente/Brinkmann_W/05Brief%20von%20Walter%20Brinkmann%20aus%20dem%20KZ%20Buchenwald%20an%20seine%20Eltern,%2016.6.1938.%20Sammlung%20GfCJZThbn.png)
Brief von Walter Brinkmann aus dem KZ Buchenwald an seine Eltern, 16.6.1938
![Dokument 7a](/images/Dokumente/Brinkmann_W/06aGeldkarte%20von%20Walter%20Brinkmann%20im%20KZ%20Buchenwald-Geldkarte%20Walter%20Brinkmann,%20Buchenwald,%201.1.5.3-56133121-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThmb.png)
Geldkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald
![Dokument 7](/images/Dokumente/Brinkmann_W/06Geldkarte%20von%20Walter%20Brinkmann%20im%20KZ%20Buchenwald-Geldkarte%20Walter%20Brinkmann,%20Buchenwald,%201.1.5.3-56133119-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThmb.png)
Geldkarte von Walter Brinkmann im KZ Buchenwald
![Dokument 8](/images/Dokumente/Brinkmann_W/08Auszug aus der Totenliste aus dem KZ Buchenwald-Listenmaterial. 1.1.5.1-5398959-ITS Digital Archive, Bad ArolsenThbn.png)
Auszug aus der Totenliste aus dem KZ Buchenwald
![Dokument 9](/images/Dokumente/Brinkmann_W/10Todesmeldung%20für%20Walter%20Brinkmann%20im%20KZ%20Buchenwald-Todesmeldung%20Walter%20Brinkmann,%20Buchenwald,%201.15.3-5613317-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThbn.png)
Todesmeldung für Walter Brinkmann im KZ Buchenwald
![Dokument 10](/images/Dokumente/Brinkmann_W/11Todesmeldung%20für%20Walter%20Brinkmann%20im%20KZ%20Buchenwald-Todesmeldung%20Walter%20Brinkmann,%20Buchenwald,%201.15.3-5613316-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThbn.png)
Todesmeldung für Walter Brinkmann im KZ Buchenwald
![Dokument 11](/images/Dokumente/Brinkmann_W/12Auszug%20aus%20der%20Korrespondenz%20zu%20Walter%20Brinkmann-Korrespondenz,%206.3.3.2-101596669-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThbn.png)
Auszug aus der Korrespondenz zu Walter Brinkmann
- Details
30.12.1868 in Detmold - 28.08.1942 im Konzentrationslager Theresienstadt
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Siegmund Buchholz und Rieckchen Buchholz, geb. Sutheim |
Schwestern: | Grete Buchholz Toni Dannenbaum, geb. Buchholz Hedwig Buchholz (geb. 1872) |
Neffen und Nichten: | Arthur Buchholz Julius Buchholz Bernhard Buchholz Erich Buchholz Anna (Aenne) Heymann, geb. Buchholz |
Beruf: | Geschäftsinhaberin |
Wohnorte: | Detmold Rheydt 1939 Wilhelm-Strater-Str. 42 (s. Heymann) 10.04.1942 Horst-Wessel-Str. 40, heute Friedrich-Ebert-Str. |
Amalie Buchholz wurde in Detmold geboren und verbrachte hier ihre ersten Lebensjahre. Zusammen mit ihrer Schwester Grete Buchholz eröffnete sie 1895 in Rheydt in der Hauptstraße 12 ein Geschäft für Kurz-, Weiß- und Wollwaren, das sie bis zur NS-Herrschaft betrieben. 1942 wurden beide in das sogenannte Judenhaus in der Horst-Wessel-Straße eingewiesen.
Zusammen mit ihrer Schwester wurde Amalie Buchholz mit dem Transport Nr. VII/2-335 von Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 25. Juli 1942 ankamen.
Amalie Buchholz überlebte dort nur wenige Wochen. Laut Todesfallanzeige des dortigen Ältestenrates starb sie an einer Herzschwäche.
QUELLEN: LAV NRW OWL D 70 C Nr. 19, D 87 Nr. 14, 15; StdA Mönchengladbach; Beit Theresienstadt; Arolsen Archives; www.holocaust.cz
LITERATUR: Erckens (1989)
- Details
20.04.1888 in Detmold - 26.12.1944 im Konzentrationslager Buchenwald, Kommando Tröglitz/Rehmsdorf
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Max Buchholz (1846 - 1904) und Karoline Buchholz, geb. Löwenstein (1854 - 1921) |
Tanten: | Amalie Buchholz Toni Dannenbaum, geb. Buchholz Grete Buchholz |
Geschwister:
Ehefrau: |
Arthur Buchholz Irmgard Buchholz, geb. Hellwitz |
Kinder: | Ilse Buchholz, später Devora Backschitzky (1922 - 2009) Gerhart Buchholz, später Gad Eschel (1926 - 2017) |
Beruf: | Kaufmann |
Wohnorte: | 13.03.1903 Detmold, Elisabethstr. 27 Abg. 03.05.1905 Varel/O. 03.03.1906 Bückeburg, Langestr. 5 05.04.1912 Detmold, Elisabethstr. 19 15.04.1919 Detmold, Lange Str. 63 23.04.1919 Detmold, Wall 9 bei Dr. Arensberg 01.06.1919 Detmold, Paulinenstr. 21 Detmold, Paulinenstr. 21 bei den Eltern 15.07.1921 Detmold, Sachsenstr. 25 10.10.1931 Detmold, Sachsenstr. 25, eigenes Haus 01.10.1933 mit Familie nach Bielefeld, Stapenhorststr. 81 abgemeldet letzte Adresse Bielefeld, Ritterstr. 57 |
Am 24. Juni 1921 heiratete Bernhard Buchholz Irmgard Hellwitz. Ein Jahr später wurde ihre Tochter Ilse geboren und 1926 ihr Sohn Gerhart. 1933 zog die Familie von Detmold nach Bielefeld, da sie hofften, dort in größerer Anonymität leben zu können. Bernhard Buchholz wurde dort Inhaber der Lederhandlung Gottlieb Vogt in der Ritterstraße 75. Bis zum August 1933 waren sein Bruder Julius und sein Schwager Max Heilbrunn die Inhaber dieser Firma, die auch Schuhmacherbedarfsartikel führte. Im November 1938 musste er aufgrund der Entrechtung und Ausgrenzung durch den NS-Staat sein Geschäft aufgeben. Die Familie wurde am 20. Februar 1939 in das sog. Judenhaus in der Ritterstraße 57 eingewiesen. Die starke Bindung an ihr Zuhause ließ sie eine Emigration lange herauszögern.
Ihren Kindern ermöglichten Irma und Bernhard Buchholz allerdings die Auswanderung:
Ilse (später Devora Backschitzky), die bis zum Oktober 1933 das Detmolder Lyzeum besucht hatte, bevor die Familie nach Bielefeld zog, emigrierte im Rahmen der Jugendalijah im März 1939 ohne ihre Eltern und ihren Bruder nach Palästina. Durch den Besuch der Gartenbauschule Ahlem bei Hannover hatte sie sich die notwendigen Voraussetzungen für ihre Auswanderung geschaffen. Die ersten beiden Jahre in Palästina verbrachte sie in einer Gartenbauschule in Jerusalem und arbeitete bei Familien auf dem Lande. Im April 1941 zog sie in den Kibbuz Mishmarot, wo sie ihren späteren Mann Moshe Backschitzky kennenlernte. Sie arbeitete u. a. in der Kibbuzzverwaltung. Sie starb am 11. September 2009.
Gerhart Buchholz konnte Anfang 1940 mit einem Schiff der Kinderalijah Deutschland verlassen, um in Palästina ein neues Leben zu beginnen. Er war fest davon ausgegangen, seine Eltern würden ihm und seiner Schwester nachfolgen. Die Geschwister lebten zunächst im Kibbuz in der Nähe ihres Onkel Max Heilbrunn, der mit seiner Familie wenig früher nach Palästina hatte fliehen können. Nach einigen Jahren im Kibbuz errichtete Gad Eschel eine Orangenplantage. Bis zu seinem Tod im März 2017 lebte er in Pardes Hanna in Israel.
Am 13. Dezember 1941 wurde Bernhard Buchholz zusammen mit seiner Frau Irma von Bielefeld nach Riga deportiert. Bernhard Buchholz wurde in das Rigaer Ghetto am 17. Dezember 1941 in der Kategorie "politischer Jude" eingeliefert. Am 9. August 1944 wurde er in das Konzentrationslager Stutthof überführt (Häftlingsnummer 59663). Eine Woche später, am 16. August 1944, wurde er von dort mit in der Lagerdokumentation nur summarisch angegebenen 1350 Häftlingen in das KZ Buchenwald überstellt (Häftlingsnummer 82097, als "Grund" wurde "Politisch - Jude" angegeben). Dem Museum Stutthof zufolge wurde er hingegen bereits am 13. August 1944 von Stutthof nach Buchenwald deportiert.
In Buchenwald wurden diese Häftlinge zunächst in einem Zeltlager untergebracht, das im Bereich des Kleinen Lagers errichtet worden war, da alle Baracken überfüllt waren. Von dort wurde Bernhard Buchholz am 8. September 1944 zum Kommando Tröglitz/Rehmsdorf (auch "Wille", der Name änderte sich mehrfach) verlegt, wo er umkam. Als offizielle Todesursache wurde "Herzschwäche bei Darmkatarrh und allgemeiner Körperschwäche" angegeben.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D1 Nr. 6141, D 20 B Nr. 321, D 70 C Nr. 19, D 103 Lippe Nr. 699, 700; LATh-HStA Weimar; Minninger (1985); Arolsen Archives; Museum Stutthof; Archiv der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
WEITERE QUELLEN: StADT D 80 A
LZ , 12.04.1921: Verlobungsanzeige
Irma Hellwitz und Bernhard Buchholz
LZ, 25.06.1921: Vermählungsanzeige
LZ , 06.05.1922: Geburtsanzeige eines "Töchterchens" von Bernhard Buchholz
LZ, 10.12.1926: Geburtsanzeige eines Sohnes durch Bernhard und Irma Buchholz
Staatsanzeiger, 23.08.1933:HR (A 26), AG DT
Mathias Buchholz, Detmold
Prokura für Bernhard Buchholz erloschen. Ausscheiden Max Heilbrunns aus der Gesellschaft
![BUCHHOLZ, Bernhard Portrait: BUCHHOLZ, Bernhard](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/Irma%20und%20Bernhard%20Buchholz,%201938.%20StdA%20DT%20Dt%20V%2019%20Nr.%20175.jpg)
Irma und Bernhard Buchholz, 1938
(StdA DT Dt V 19 Nr. 175)
DOKUMENTE
![Dokument 1](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/Einwohnermeldekarte von Bernhard Buchholz (StdA DT MK)Thbn.png)
Einwohnermeldekarte von Bernhard Buchholz (StdA DT MK)
![Dokument 2](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/Einwohnermeldekarte von Bernhard, Irma, Ilse und Gerhard Buchholz (StdA DT MK)Thbn.png)
Einwohnermeldekarte von Bernhard, Irma, Ilse und Gerhard Buchholz (StdA DT MK)
![Dokument 3](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/1ITS-Karteikarte von Bernhard Buchholz-Zentrale Namenkartei, 0.1-16184269-ITS Digital Archive, Bad ArolsenThbn.png)
ITS-Karteikarte von Bernhard Buchholz
![Dokument 4](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/3Effektenkarte von Bernhard Buchholz im KZ Buchenwald-Effektenkarte Bernhard Buchholz, Buchenwald,1.1.5.3-5626579-ITS Digital Archive, Bad ArolsenThbn.png)
Effektenkarte von Bernhard Buchholz im KZ Buchenwald
![Dokument 5](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/4Häftlingsnummernkarte von Bernhard Buchholz im KZ Buchenwald-ThHStAW, KZ Buchenwald, Häftlingsnummernkarte 82097Thbn.png)
Häftlingsnummernkarte von Bernhard Buchholz im KZ Buchenwald
![Dokument 6](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/5Nummernkarte von Bernhard Buchholz im KZ Buchenwald-Nummernkarte Bernhard Buchholz, Buchenwald, 1.1.5.3-5626582-ITS Digital Archive, Bad ArolsenThbn.png)
Nummernkarte von Bernhard Buchholz im KZ Buchenwald
![Dokument 7](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/8Todesmeldung%20für%20Bernhard%20Buchholz%20im%20KZ%20Buchenwald-Todesmeldung%20Bernhard%20Buchholz,%20Buchenwald,%201.1.5.3-5626583-ITS%20Digital%20Archive,%20Bad%20ArolsenThbn.png)
Todesmeldung für Bernhard Buchholz im KZ Buchenwald
![Dokument 8](/images/Dokumente/Buchholz_Bernhard/9Veränderungsmeldung vom 2.1.1945 im KZ Buchenwald-ThHStAW, Konzentrationslager und Haftanstalten Buchenwald Nr. 4 Bd. 7-1Bl. 145rThbn.png)
Veränderungsmeldung vom 2.1.1945 im KZ Buchenwal
- Details
geb. 18.10.1900 in Mönchengladbach
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Schwester: | Irmgard Buchholz, geb. Hellwitz |
Tante: | Laura Hallenstein |
Ehemann: | Julius Buchholz |
Söhne: | Carl Hellmut Buchholz (1921 - 1970) Werner Buchholz (24.10.1922 in Detmold - 11.07.2019 in Poughkeepsie/USA) |
Wohnorte: | 25.06.1928 Detmold, Alter Postweg 13 eigenes Haus 10.10.1931 Detmold, Alter Postweg 13, später 33 26.06.1936 nach Köln-Lindenthal, Theresienstr. 75 abgemeldet 02.04.1940 Detmold, Lange Str. 16 09.08.1941 Detmold, Paulinenstr. 10 bei Hirschfeld 16.08.1941 nach Köln, Lothringerstr. 51 abgemeldet letzte Adresse Köln-Lindenthal, Theresienstr. 75 |
Am 19. September 1920 heiratete Elsa Hellwitz Julius Buchholz. Zunächst wohnten sie zur Miete in der Langen Straße, bevor sie Anfang der zwanziger Jahre in ihr eigenes Haus am Alten Postweg zogen. 1936 besuchte das Ehepaar die Schwester bzw. Schwägerin Else Heilbrunn und deren Familie in Palästina. Den festen Vorsatz, dorthin zu emigrieren, setzten sie dennoch nicht in die Tat um. Sie zogen stattdessen nach Köln, da sie die Hoffnung hegten, in der Großstadt in größerer Anonymität leben zu können. Am 11. Juli 1936 wurde der Sitz der Firma nach Köln verlegt.
Ihre Hoffnungen auf Rettung erfüllten sich jedoch nicht. Zunächst lebte das Ehepaar Buchholz in einem kleinen Haus in Lindenthal (Theresienstraße 75), in das ab 1940 immer mehr jüdische Bewohnerinnen und Bewohner eingewiesen wurden und sich den beengten Raum teilen mussten. Zusammnen mit ihrem Mann Julius wurde Elsa Buchholz mit dem 16. Transport am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Laut Angaben ihres Sohnes Carl Hellmut lautete dort ihre Adresse ab September 1941 Robertusstr. 35. Während Julius Buchholz im September 1942 im Ghetto Litzmannstadt umkam, wurde Elsa Buchholz nach neueren Erkenntnissen von dort am 12. Juli 1944 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert. Dort wurde sie ermordet.
Elsa Buchholz gilt als verschollen.
Werner Buchholz gelangte mit einem Kindertransport nach England, wo er 1940 interniert wurde. Von dort wurde er nach Kanada gebracht. Die jüdischen Gemeinde Toronto erreichte seine Freilassung. Werner Buchholz studierte in Toronto zunächst Elektrotechnik und wurde später in den USA promoviert. 1954 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Werner Buchholz wurde als einer der renommiertesten Computerspezialisten ausgezeichnet und starb hochbetagt im Jahr 2019.
Auch sein Bruder emigrierte in die USA, wo er bereits 1970 verstarb.
QUELLEN: StdA DT MK; LAV NRW OWL D 20 B 3260, D 27 Nr. 2689-2692, 2733, 7190, D 70 C Nr. 19, D 87 Nr. 14; NS- Dokumentationszentrum Köln; Uri Lev Ron (Israel); Arolsen Archives
WEITERE QUELLEN: LZ, 08.08.1919: Verlobungsanzeige Elsa Hellwitz, Julius Buchholz
LZ , 10.01.1920: Vermählungsanzeige Julius und Elsa Buchholz
LZ, 27.02.1921: Geburtsanzeige eines Sohnes durch Julius Buchholz und Frau Elsa
![BUCHHOLZ, Elsa, geb. Hellwitz Portrait: BUCHHOLZ, Elsa, geb. Hellwitz - Photograph: August Sander © Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln – August Sander Archiv; VG Bild-Kunst, Bonn, 2019](/images/Dokumente/Buchholz_E/Elsa%20Buchholz,%201938.%20StdA%20DT%20DT%20V%2019%20Nr.%20175.jpg)
Elsa Buchholz, 1938
(StdA DT DT V 19 Nr. 175), Photograph: August Sander © Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln – August Sander Archiv; VG Bild-Kunst, Bonn, 2019
DOKUMENTE
![Dokument 1](/images/Dokumente/Buchholz_J/Einwohnermeldekarte von Julius, Elsa, Hellmuth und Werner Buchholz (StdA DT MK)Thbn.png)
Einwohnermeldekarte von Julius, Elsa, Hellmuth und Werner Buchholz (StdA DT MK)
![Dokument 2](/images/Dokumente/Buchholz_E/Auszug aus der Korrespondenz zu Elsa Buchholz-Korrespondenz, 6.3.3.2-89931979. 89931981-ITS Digital Archive, Bad ArolsenThbn.png)
Auszug aus der Korrespondenz zu Elsa Buchholz
- Details
geb. 12.06.1876 in Detmold
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Eltern: | Siegmund Buchholz und Rieckchen Buchholz, geb. Sutheim |
Schwestern: | Amalie Buchholz Toni Dannenbaum, geb. Buchholz Hedwig Buchholz (geb. 1872) |
NeffenundNichten: | Arthur Buchholz Julius Buchholz Bernhard Buchholz Erich Buchholz Anna (Aenne) Heymann, geb. Buchholz |
Beruf: | Kauffrau, Geschäftsinhaberin |
Wohnorte: | Detmold, Elisabethstr. 27 Rheydt 1939 Wilhelm-Strater-Str. 42 (s. Heymann) 10.04.1942 Horst-Wessel-Str. 40 |
Grete Buchholz wurde in Detmold geboren und verbrachte hier ihre ersten Lebensjahre. Zusammen mit ihrer Schwester Amalie Buchholz eröffnete sie 1895 in Rheydt in der Hauptstraße 12 ein Geschäft für Kurz-, Weiß- und Wollwaren, das sie bis zur NS-Herrschaft betrieben. 1942 wurden beide in das "Judenhaus" in der Horst-Wessel-Straße eingewiesen.
Zusammen mit ihrer Schwester wurde Grete Buchholz mit dem Transport Nr. VII/2-336 von Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 25. Juli 1942 ankamen.
Grete Buchholz wurde von Theresienstadt am 26. September 1942 mit dem Transport Br in das Vernichtungslager Treblinka deportiert.
Sie wurde für tot erklärt.
QUELLEN: LAV NRW OWL D 70 C Nr. 19, D 87 Nr. 14, 15; StdA Mönchengladbach; Beit Theresienstadt; Gedenkbuch Bundesarchiv; Arolsen Archives
LITERATUR: Erckens (1989)
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